Herzerkrankung ist nicht gleich Herzerkrankung

Herzfehler beim Teckel – richtig erkennen und behandeln

von Thekla Vennebusch, Tierärztin

Erkrankungen des Herzens können sehr unterschiedliche Ursachen haben. Leidet ein Teckel unter einer Herzerkrankung, so liegt dies meist an einer Verkürzung und Verdickung seiner Herzklappen. Die Herzklappen schließen nicht mehr richtig und es wird nicht mehr ausreichend Blut in den Kreislauf gepumpt. Gleichzeitig aber, dies zeigen neueste wissenschaftliche Studien, vorgestellt auf dem jüngsten internationalen Symposium für Herzklappenerkrankungen beim Hund (ICVS, Paris), sind solche Klappenveränderungen auch mit einer Schwäche des Herzmuskels verbunden. Und eben diese Besonderheiten zu kennen, spielt für die erfolgreiche Früherkennung und Behandlung bei einem herzkranken Teckel eine wesentliche Rolle.

Die für den Teckel typische Herzerkrankung mit verkürzten und verdickten Herzklappen tritt meist erst bei Tieren mittleren oder fortgeschrittenen Alters auf. Sie entwickelt sich über viele Jahre, und zwar so schleichend, dass man als Halter anfangs oft gar nichts bemerkt. Umso wichtiger ist es, aufmerksam darauf zu achten, wenn beim Teckel erste Anzeichen für eine Herzerkrankung auftreten. Denn in diesen Fällen muss gehandelt werden, um ein weiteres Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen.

Früherkennung – gewusst wieDa Herzklappenerkrankungen beim Teckel lange im Verborgenen bleiben können, ist es sinnvoll, beim Teckel regelmäßig eine Vorsorgeuntersuchung in der Tierarztpraxis vornehmen zu lassen. Hier kann durch Abhören von Herz und Lunge sowie durch Blutuntersuchungen und Ultraschall die Möglichkeit eines Herzfehlers überprüft werden. Bestätigt sich die Vermutung, so kann gezielt eine Behandlung vorgenommen werden, die seine Lebensqualität deutlich verbessert und das Leben des Hundes verlängert.

Spätestens wenn folgende Krankheitsanzeichen beim Teckel auftreten, muss daher umgehend eine Tierarztpraxis zu Rate gezogen werden:

    allgemeine Schwäche, schnelle Ermüdung
    Kurzatmigkeit
    Husten bei Freude und nach Anstrengung
    nächtliche Unruhe bzw. allgemeine Ruhelosigkeit
    Appetitmangel und Gewichtsverlust
    mangelnde Lebensfreude


Die richtige Herztherapie beim TeckelFür die Behandlung von Herzklappenfehlern beim Teckel werden in der Regel Medikamente eingesetzt, mit denen die Blutgefäße weitgestellt werden. Auf diese Weise kann der Widerstand, gegen den das Herz anpumpen muss, herabgesetzt werden, so dass das Herz trotz Klappenfehler ausreichend Blut in den Kreislauf pumpen kann. Jetzt aber, wo aktuelle Studien belegt haben, dass Klappenfehler beim Hund auch mit einer Herzmuskelschwäche verbunden sind, wird die Behandlung mit einem modernen Medikament empfohlen, dass sowohl den Klappenfehler als auch die Schwäche des Herzmuskels berücksichtigt. Dieses doppelt aktive Herzpräparat stellt nicht nur die Gefäße weit, sondern stärkt gleichzeitig auch den geschwächten Herzmuskel. Dass dieses Medikament bei der Behandlung von Herzklappenfehlern, wie sie beim Teckel vorkommen, weit überlegen ist, bestätigt eine weitere Studie, die auf dem internationalen Symposium in Paris vorgestellt wurde. In dieser Studie erhielten Hunde mit Herzklappenfehlern wahlweise das moderne, doppelt aktive Medikament oder aber ein herkömmliches Herzpräparat. Das Ergebnis: Bei den mit dem doppelt aktiven Herzpräparat behandelten Hunden wurde die klinische Wirksamkeit in 85 % aller Fälle mit sehr gut und gut bewertet, bei den anders behandelten Tieren war dies nur zu 41 % der Fall. Darüber hinaus lebten die Hunde, die mit dem Medikament mit Doppelwirkung behandelt wurden, noch fast doppelt so lang wie die herkömmlich behandelten Hunde.

Entscheidende Wirkmechanismen bei Herztherapeutika

 

Vorsicht auch im Alltag
Eine weitere wichtige Maßnahme im Umgang mit Herzklappenerkrankungen beim Teckel ist ein gesundes Maß an Bewegung und eine ausgewogene Ernährung. Denn nur so bleibt der Hund gesund in Form. Übergewicht dagegen ist für den Kreislauf eines Hundes sehr belastend. Unter Umständen kann eine spezielle Ernährung sinnvoll sein, zum Beispiel eine kalorienreduzierte und/oder salzarme Diät. Dies jedoch muss im Einzelfall mit der Tierarztpraxis abgestimmt werden. Belastend für Herz und Kreislauf ist außerdem jede Form der Überhitzung. Daher muss einem Hund stets frisches Trinkwasser und ein vor Sonne geschützter Schlafplatz zur Verfügung stehen. Außerdem sollten körperliche Aktivitäten immer an die individuelle Kondition des Hundes angepasst und im Sommer in die kühlen Morgen- oder Abendstunden gelegt werden. Absolut Tabu außerdem: Den Hund bei heißen Außentemperaturen allein im Auto lassen! Denn selbst bei geöffnetem Fenster heizt sich ein Auto im Sommer so schnell auf, dass es nicht nur für herzkranke Hunde in kürzester Zeit zur Todesfalle werden kann.

Fazit für Vorsorge und Therapie
Zeigt ein Teckel Anzeichen einer Herzerkrankung, so leidet er meist an verkürzten und verdickten Herzklappen, was gleichzeitig immer auch mit einer Schwäche des Herzmuskels verbunden ist. Geheilt werden kann so eine Erkrankung leider nicht. Durch eine frühzeitige Behandlung kann das Fortschreiten der Probleme jedoch deutlich verzögert, das Leiden des Tieres verringert, sein Leben verlängert werden. Individuelle Fragen zur effektiven Vorsorge, Früherkennung und modernen Behandlung der Herzklappenerkrankung beim Teckel beantwortet darüber hinaus die Tierarztpraxis.

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